(Foto: Reik Högner) vorne Suhr, Krüger-Leißner, Steinbrück, Laesicke; hi. Niepalla, Winkel
"Steinbrück: Der Euro ist sicher"
Oranienburger Generalanzeiger, 09.05.2012
Oranienburg (MZV) Oberhavel – Politik kann unterhaltend sein. Eine Lehrstunde lieferte am Dienstagabend Peer Steinbrück (SPD) in der Oranienburger Orangerie ab. Der ehemalige Bundesfinanzminister schaffte es, den Besuchern die Euro-Krise verständlicher zu machen.
Parteigenossin Angelika Krüger-Leißner freute sich, dass es ihr wie zuvor mit Joachim Gauck und Ulla Schmidt gelungen war, den brillanten Rhetoriker Steinbrück zur politischen Plauderstunde in die Kreisstadt geholt zu haben. Sie wich Steinbrück an diesem Abend keinen Zentimeter von der Seite. Sie passten auch recht gut zusammen. Er glänzte dabei, die schwierige Materie der Euro-Krise in einfachen Worten dem Volk nahe zu bringen, sie hatte ein matt changierendes Kostüm an, das ihr gut stand und zur Gute-Laune-Abendstimmung im Schlosspark passte.
Das Oranienburger Begrüßungskomitee, unter anderem mit Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke (SPD), wurde allerdings überrascht von Steinbrücks Informationslücken. Was als Smalltalk gedacht war, endete abrupt. „Und was sagen Sie zu Schönefeld, dass die Eröffnung schon wieder verschoben wurde?“ Steinbrück konterte allerdings gedankenschnell: „Ach, bleibt Tegel jetzt offen?“ Alles lachte herzlich und das Thema war durch. Bleibt aber die Frage, ob die schwarze Limousine (BMW), mit der Krüger-Leißner und Steinbrück aus der Hauptstadt angereist waren, kein Radio hat? Und was ist mit Twitter und Co?
Bestens informiert zeigte sich Steinbrück aber auf der kleinen Bühne in der Orangerie. Mit der linken Hand in Tasche, die rechte hielt das Mikrofon, spannte der Finanzexperte einen weiten Euro-Krise-Bogen.