Rund 200 Gäste in der Orangerie. (Foto: SPD Oberhavel)
MAZ, 18.01.2016
Die Flüchtlinge waren beim Neujahrsempfang der SPD Oberhavel am Freitagabend in der Orangerie im Schlosspark Oranienburg ein wichtiges Thema. Ein Gast aus Polen brachte die Genossen mit einer Bemerkung zum Strahlen. Und der Fraktionschef im Kreistag machte eine Ankündigung, die alle Sportler freuen wird.
Oranienburg. Das geflügelte „Wir schaffen das“-Wort von Kanzlerin Angela Merkel zur Aufnahme von Flüchtlingen wurde mehrfach zitiert beim Neujahrsempfang der SPD Oberhavel am Freitagabend. Allerdings in etwas abgewandelter Form. Am klarsten drückte es Kreis-Chefin Andrea Suhr aus, als sie sagte: „Schaffen wir das? ich glaube ja. Aber es wird schwer, teuer und es wird lange dauern.“ Suhr verglich die aktuellen Herausforderungen mit denen nach dem Mauerfall 1989 und einem damaligen, ebenfalls geflügelten, Kanzlerwort von den blühenden Landschaften. „Wir haben es 1990 schon mal geschafft, aber es war schwer, wurde teuer und dauerte lange“, sagte sie über die deutsche Einheit.
Von den 200 Gästen in der Orangerie im Schlosspark Oranienburg gab es tosenden Beifall dafür. Andrea Suhr dankte allen, die sich in Oberhavel für die Integration von Flüchtlingen einsetzen. Allen voran dem Landrat und der Kreisverwaltung, den Lehrern, Betreuern in Jugendklubs und den vielen Ehrenamtlichen in Vereinen, Kirchen und Bürgerinitiativen. Mit Blick auf die asylfeindlichen Abendspaziergänge rief sie dazu auf, „die Demokratie vor geistigen Rattenfängern, die Ängste schüren, zu verteidigen.“ Das sei eine weitere große Herausforderung. „Die demokratischen Parteien müssen zusammenstehen, den Bürgern zuhören und ihre Sorgen ernst nehmen.“
Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz-Schröter, Ex-Landrat von Oberhavel, kündigte weiter steigende Flüchtlingszahlen an. „Wenn wir meinen, ein hektisches Jahr 2015 erlebt zu haben, dann werden wir im kommenden Sommer von einem ruhigen Jahr 2015 reden“, sagte er. Oberhavel sieht er dennoch weiter auf der Erfolgsspur. „Schaut mit Zuversicht in die nicht ganz einfache Zukunft. Wir hier schaffen das“, rief er in den Saal.