„Ich will mich langfristig engagieren.“ (Foto: Carola Martin/MAZ)
Andrea Suhr ist die Vorsitzende der Oberhaveler SPD
Märkische Allgemeine Zeitung vom 22. Februar 2011
Sind Frauen die besseren Chefs? Nicht unbedingt, sagt die Vorsitzende der Oberhaveler SPD Andrea Suhr. Ein Porträt in der Frauentagsserie Frauensache.
Von Frauke Herweg
GRANSEE| Andrea Suhr macht, was noch kein Oberhaveler SPD-Unterbezirksvorsitzender gemacht hat. Die neue SPD-Chefin besucht die Sitzungen aller Ortsvereine. Nicht nur zum obligatorischen Antrittsbesuch oder zur Weihnachtsfeier, sondern auch im ganz normalen politischen Alltag. „Ich will mit meiner Person da sein“, sagt die 48-jährige Anwältin aus Gransee.
Als Suhr im November zur neuen Unterbezirksvorsitzenden gewählt wird, tritt sie ihr Amt mit dem Vorsatz an, die Politik der SPD „erkennbarer, öffentlicher, lebendiger“ zu machen. Sie bereist als Gast die Basis und protestiert vor dem Oranienburger Rungegymnasium gegen Castortransporte und die Atompolitik der Bundesregierung. „Wir sind in Bewegung“, sagt sie. Allein schon ihre Wahl sei ein Signal. Bislang war der Unterbezirksvorsitz immer in der Hand der Ortsvereine aus dem Oberhaveler Süden.
Erstmals steht auch eine Genossin an der Spitze der Genossen. Gibt es einen weiblichen Führungsstil? Andrea Suhr wägt ab. Sicherlich, sagt sie, Frauen könnten häufig besser zuhören, Männer verstrickten sich zu leicht in Machtkämpfen. Doch an Stereotype will sie nicht glauben. „Es gibt nur gute und schlechte Führungspersönlichkeiten“, sagt sie.